LOUDERbacher Event mit Pius Jauch
Am vergangenen Freitag ging es beim LOUDERbacher Event auf dem Lauterbacher Rathausplatz schwäbisch zur Sache


Der Liedermacher und Dichter Pius Jauch war zu Gast und gab ein schwäbisches Mundartkonzert. Frisch gekürt mit der Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg, wie Gastgeberin Sonja Rajsp vom Aladin & Frieda betonte. Mal nachdenklich, mal witzig, stets hintergründig und mit Tiefgang präsentierte Jauch sein Werk: „Weiter fu dir“ sang er – davon, wie schnell man sich in den Illusionen des Internets verliert. Von dem Gezänk der Rabenkrähen als Beispiel von gelebter Auseinandersetzung („Firneme Bagage“) und von einer Hand voll Sand („Hapfl Sad“) am Meer, dessen Falten nicht zu zählen sind.

Auch der ungleichen Verteilung von Zeit als Geld widmete er ein Lied („Hit isch Suntig“). Zwischen den Songs nahm der Baisinger („im Schwäbischen gibt es kein ö“) sich Zeit für „Gschichtle“. Und für auch für ein Plädoyer gegen Schwarz-Weiß-Denken. Diskutieren sei wichtig und das Vereinfachen von Sachverhalten sei schwierig. „Egal wie anders das Gegenüber denkt – man muss diese Meinung aushalten“, ist er überzeugt.

Musikwunsch: Etwas von ganz früher
Souverän kam Pius Jauch einem Musikwunsch nach, den er gemeinsam mit dem textsicheren Gast intonierte und sich über holprige Textpassagen hinweghelfen ließ. „Die gemeinsame und spontane Rekonstruktion des so unverhofft als Zugabe gewünschten steinalten Liedes war auch für mich ein sehr berührender Moment“, so der Künstler. Die Abendkälte jedenfalls schaffte es nicht zwischen die versammelten Leute, und mit einem italienischen Song mit römischem Dialekt ging ein wunderbarer schwäbisch-internationaler Abend zu Ende.