Jahreshauptversammlung mit neuen Mitgliedern und neuen Ideen Aladin & Frieda in schwierigen Zeiten


Der gemeinnützige Verein fair in die Zukunft hielt seine Jahreshauptversammlung hybrid ab, natürlich in seinem „Stammlokal“, dem Begegnungsrestaurant Aladin & Frieda. Auf der Tagesordnung stand neben Berichten auch die Wahl des Vorstands.

Wechsel bei der Kassierin
Elisabeth Wahl gab nach sieben Jahren ihr Amt als Kassierin auf, an ihre Stelle tritt Astrid Böhm aus Eschbronn. Wiedergewählt wurden Sonja Rajsp als Vorstandsvorsitzende und Moritz Notheis als Kassier. Auch das Amt des Schriftführenden wurde neu besetzt. An die Stelle von Tobias Haas rückte Jana Horn. In den erweiterten Vorstand wurden Ulla Lange, Peter Haberstroh und Jörn Lauer gewählt. Zwei Mitglieder gibt es zu betrauern: Christa Stockhaus (Rottweil) und Bernd Eisenbacher (Lauterbach) sind im vergangenen Jahr von uns gegangen.

Aladin & Frieda & Corona
Den Löwenanteil des Abends nahm das Herzensprojekt, das Begegnungsrestaurant Aladin & Frieda ein. Das feierte im November seinen dritten Geburtstag – leider coronabedingt ohne große Party. Überhaupt seien die Zeiten schwer, berichtete Sonja Rajsp. Nachdem die ersten zwei Jahre durch die Rathausplatz-Baustelle direkt vor der Restaurant-Türe dominiert waren, kam im zweiten Jahr noch Corona dazu. Jetzt sei der Rathausplatz fertig, aber dafür die 2G+ Regelung da – „das macht sich natürlich bemerkbar, wir haben derzeit wirklich wenig Gäste“, berichtet Rajsp. Auch fehlten die Zusatzeinnahmen durch Imbisswagen und Catering – bisher immer ein willkommenes Zubrot, um die teuren Personalkosten wieder reinzuwirtschaften.

Schon 15 Personen für die Gastro fitgemacht
Insgesamt wurden im Aladin & Frieda schon 15 Personen pragmatisch ausgebildet, um anschließend in anderen Gastro-Betrieben eingesetzt werden zu können. Kooperationen gibt es mit dem Jobcenter, der Hirschbrauerei und anderen Gastronomiebetrieben: Landhaus Lauble, dem deutschen Jäger, dem Café Hirschbrunnen und dem Gasthaus Turm am Fohrenbühl, dessen Betreiber Michael End an diesem Abend auch gleich Mitglied im Verein wurde. Unterstützung kommt von zehn Ehrenamtlichen, die sich von Hilfe beim Einkauf über Reparaturen bis hin zur Schichtleitung mit um das Begegnungsrestaurant kümmern.

Keine „offizielle“ IHK-Auszubildende: Naira Karapetyan wurde abgeschoben
Neben der pragmatischen Ausbildung sollte eine junge Frau eine IHK-Ausbildung zur Fachkraft im Gastrogewerbe absolvieren. Der erste Anlauf 2019 scheiterte, da Naira die Arbeitserlaubnis entzogen wurde – und der zweite Versuch, die Ausbildung zu starten, wurde abrupt unterbrochen: Naira, ihre Mutter sowie ihre beiden Töchter wurden im vergangenen September abgeschoben. „Das war ein Einschnitt. Das hängt im Team bis heute nach“, ist sich Sonja Rajsp sicher. „Naira war so oft da und hat ehrenamtlich geholfen, ihre Torten sind legendär – sie fehlt sehr.“

Neustart des Aladin & Frieda mit kolumbianischer Hilfe
2022 wird das Begegnungsrestaurant sich wieder weiterentwickeln. Angeregt durch eine Freiwilligenaustausch-Organisation, mit der eine junge Lauterbacherin für ein Jahr nach Ecuador gegangen ist, kommen im Austausch zwei junge Menschen aus Kolumbien, um ein Jahr in Lauterbach zu verbringen. Es wird viel Neues im Aladin & Frieda geben: Essen um die Welt und sobald es Corona erlaubt wieder viel Kulturelles: Lesungen, Konzerte, Themenabende, Comedy. „Und vielleicht organisieren wir endlich unseren dritten fair in die Zukunft – Zukunftsmarkt“, freut sich das Vorstandsteam.

Text und Bild: Sonja Rajsp