Daumen hoch für den neuen Markt


Am Freitag um Schlag 6 Uhr morgens startete die neue Ära des Lauterbacher Einzelhandels: „Wir haben Obst und Gemüse geliefert bekommen. Deshalb haben wir uns entschlossen, am Freitag zu eröffnen“, sagt Marko Rexhaj. Im Vorfeld war noch nicht ganz klar, an welchem Tag der Markt durchstartet.

80 Prozent der Waren seien schon vorhanden, erzählt der Betreiber. In der kommenden Woche kommen weitere Produkte hinzu. Das Sortiment ist mit Edeka-Produkten gefüllt. Das Ganze hat wie auch die Betreiber eine besondere Balkan-Note:  Brot und Börek bezieht der Rexhaj-Markt aus Villingen-Schwenningen von einem Lieferanten mit Balkan-Spezialitäten.

Marktlücke entdeckt

Am ersten Öffnungstag erhielten die Kunden noch etwas Hochprozentiges vom Balkan zum Einkauf obendrauf – sofern sie denn wollten. „Danke, aber ich habe noch nichts gefrühstückt“, meinte eine Besucherin lachend. Andere ließen sich hingegen nicht zwei Mal bitten.

Der Rexhaj-Markt ist ein echter Familienbetrieb: Martin, Toni, Jasmina und Marko Rexhaj  – die allesamt in Lauterbach wohnen –  halten zusammen und haben gemeinsam den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Sie haben eine Marktlücke gesehen, da es in Lauterbach zuletzt keinen Einkaufsmarkt mit Lebensmitteln mehr gab.

Sie setzen auch auf nicht alltäglichen Service. „Wir können zum Beispiel älteren Menschen helfen, Einkäufe wie Wasser ins Auto zu tragen“, verspricht Marko Rexhaj.

Aber auch er weiß: Es spricht vieles dafür, dass es im Haus des Gastes bald Konkurrenz geben dürfte, wenn der Dorfladen dort angesiedelt wird. „Zwei Läden für Lauterbach, das wird schwer“, glaubt er.

Ein nicht repräsentativer Stimmungscheck bei den Kunden spricht eher für den Rexhaj-Markt. „An den Stammtischen hört man eigentlich nur Kritisches zum Dorfladen im Haus des Gastes“, sagt einer. Insbesondere die Kosten für den Umbau missfielen vielen Lauterbachern. „Die Gemeinde sollte den Markt in der Pfarrer-Sieger-Straße unterstützen statt im Haus des Gastes – beispielsweise für den Einbau elektrischer Türen“, meint ein anderer.

Schule bringt Frequenz

Eine Kundin hingegen meint, dass sie in beiden Lauterbacher Läden einkaufen werde. „Hauptsache, es gibt genügend Einkäufer für beide“, hofft sie. Immer nach Schramberg zu fahren, finde sie auf Dauer anstrengend.

In der Pfarrer-Sieger-Straße dürfte die benachbarte Schule für Kundenfrequenz sorgen. Das Ende des Unterrichts nutzten einige Eltern, um mit ihren Kindern einzukaufen. „Jetzt schauen wir mal, was es alles gibt“, sagte ein anderer nach dem Genuss eines Getränks vom Balkan.

Text und Bilder Martin Dold, Schwabo